Darum geht's
Karlheinz Stockhausen gilt als einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Insbesondere als Pionier der elektronischen Musik erlangte er ab Mitte der 1950er-Jahre Bekanntheit und schuf Klänge, die man nie zuvor gehört hatte. In den folgenden Jahrzehnten strahlten seine radikalen Neuerungen und Kompositionen, seine avantgardistischen Orchester- und Bühnenwerke weit über Deutschland hinaus und nicht zuletzt auch in die Popkultur – zu seinen Bewunderern zählten die Beatles und Miles Davis.
"Der Mann, der vom Sirius kam" nähert sich Karlheinz Stockhausen ebenso kundig wie persönlich: Erzählt wird die mehrphasige Geschichte der Stockhausen-Verehrung des jugendlichen Thomas von Steinaecker, die den Leser*innen darüber hinaus die bewegte Biografie des kontroversen Komponisten nahebringt. Virtuos zeichnen Autor Thomas von Steinaecker und Zeichner David von Bassewitz dabei ein vielschichtiges Bild des Musikers sowie seiner Musik und zeigen, welche erzählerische Kraft biografischen Comics innewohnen kann.
Wer war Karlheinz Stockhausen?
Karlheinz Stockhausen (am 22. August 1928 in Kerpen geboren) war ein deutscher Komponist, der von der Kritik als einer der wichtigsten aber auch umstrittensten Komponisten des 20. und frühen 21. Jahrhunderts gehandelt wurde. Er ist bekannt für seine bahnbrechenden Arbeiten im Bereich der elektronischen Musik, für die Einführung des kontrollierten Zufalls (die sogenannten aleatorische Techniken) in die serielle Komposition und für die musikalische Verräumlichung.
Er wurde an der Hochschule für Musik Köln und an der Universität Köln ausgebildet und studierte später in Paris und an der Universität Bonn. Als einer der führenden Vertreter der Darmstädter Schule waren und sind seine Kompositionen und Theorien von großem Einfluss, nicht nur auf Komponisten der Kunstmusik, sondern auch auf den Jazz und die Popularmusik. Seine Werke, die er über einen Zeitraum von fast sechzig Jahren komponierte, entziehen sich traditionellen Formen. Neben elektronischer Musik - sowohl mit als auch ohne Live-Interpreten - reichen sie von Miniaturen für Spieluhren über Werke für Soloinstrumente, Lieder, Kammermusik, Chor- und Orchestermusik bis hin zu einem Zyklus von sieben abendfüllenden Opern. Seine theoretischen und anderen Schriften umfassen zehn umfangreiche Bände. Er erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen für seine Kompositionen, Aufnahmen und für die von seinem Verlag herausgegebenen Partituren.
Zu seinen bemerkenswerten Kompositionen gehören unter anderem das frühe Meisterwerk der elektronischen Musik "Gesang der Jünglinge", das Schlagzeugsolo "Zyklus", der gigantische Opernzyklus "Licht". Bereits mit seinen ersten, in den 50er Jahren entstandenen, Werken der "Punktuellen Musik" wie "Kreuzspiel", "Spiel für Orchester" und "Kontra-Punkte" erlangte er internationale Berühmtheit.
Er starb im Alter von 79 Jahren am 5. Dezember 2007 in Kürten an plötzlichem Herzversagen.
Mehr Infos auf www.karlheinzstockhausen.org
Bild: Karlheinz Stockhausen und Thomas von Steinaecker im Studio für Elektronische Musik des WDR, 1996, © Kathinka Pasveer