Manhwa-Autorin Hyeon-sook Lee im Interview

Mit THE BEAST MUST DIE hat die Autorin Hyeon-sook Lee einen hochspannenden Manhwa-Thriller geschaffen, dessen düsterer Atmosphäre man sich kaum entziehen kann. 

Lies in unserem Interview mit der Koreanerin, was sie an Boys Love so fasziniert, wie sie bei der Charakter-Gestaltung vorgegangen ist und was sie ihren deutschen Fans mitgeben möchte.

The Beast Must Die
Boys-Love-Thriller

Abgrundtief böse: Der Manhwa THE BEAST MUST DIE

Darum geht's:

Nachdem seine Schwester vergewaltigt wird und sich das Leben nimmt, sinnt Kirin Lee auf Rache. Er glaubt die Täter in einem Geheimbund von Elite-Studenten ausfindig gemacht zu haben. Um in diesen Kreis hineinzukommen, macht er sich an Kangmu heran, von dem er weiß, dass dieser dort Mitglied ist. Doch um ins Innere des Geheimbunds eindringen zu können, muss Kirin Lee bis zur Grenze des Erträglichen gehen… oder sogar darüber hinaus…

Hayabusa-Programmleiter Jonas Blaumann sagt über den Manhwa:
"'THE BEAST MUST DIE ist eine unglaubliche Mischung aus Psycho-Thriller und heißem Boys Love. Vor allem die Figur Kangmu ist sowas von mysteriös und undurchschaubar… Ich behaupte, wenn man einmal angefangen hat, kann man mit dem Lesen nicht mehr aufhören."

"Der Unterschied zwischen anderen Genres und Boys Love: Meiner Meinung nach existiert in einer Beziehung zwischen männlichen Charakteren ein spezieller Reiz, den es zwischen weiblichen und männlichen Charakteren nicht gibt."

Hyeon-sook Lee, Autorin von THE BEAST MUST DIE

Interview mit Hyeon-sook Lee

Im Frühjahr 2022 erschien im AnimaniA-Magazin ein Interview mit der Autorin von THE BEAST MUST DIE, in dem sie über ihre Arbeit und ihre Werke gesprochen hat. 

Wir danken der Redaktion, dass wir den Text hier veröffentlichen dürfen. 

 

Frau Lee, wie haben Sie das Zeichnen für sich entdeckt und was bestärkte Sie darin, es als Beruf zu ergreifen?  

Hyeon-sook Lee (HSL): Ich mochte es schon von klein auf zu zeichnen, daher war es wie eine natürliche Entwicklung, dass ich den Beruf Manhwa-Zeichnerin anstrebte. 

Den hiesigen Leser*innen ist ihr Name bereits durch ihre Werke wie Verführung und Liebe ein Begriff. Mit THE BEAST MUST DIE legen Sie nun eine Ab-18-Boys-Love-Geschichte vor. Wie sind Sie auf das Gerne aufmerksam geworden? 

HSL: Ich wollte schon immer Boys Love zeichnen. Inzwischen ist es nicht mehr so, aber bis vor einigen wenigen Jahren war Boys Love ein Nischengenre. Daher war es schwierig, Gelegenheiten zu bekommen, Boys-Love-Geschichten zu zeichnen. Während ich Geschichten anderer Genres zeichnete, habe ich mir die ganze Zeit gewünscht, irgendwann einmal Boys Love zeichnen zu können. Der Unterschied zwischen anderen Genres und Boys Love: Meiner Meinung nach existiert in einer Beziehung zwischen männlichen Charakteren ein spezieller Reiz, den es zwischen weiblichen und männlichen Charakteren nicht gibt. Außerdem gibt es eine besondere Art der Spannung durch die Mentalität der männlichen Charaktere, die gegenseitig die Initiative ergreifen wollen. Dies ist ein interessanter Punkt, der mir gefällt.

Weiterhin gibt es noch immer – zumindest in Korea – für Homosexuelle mehr Hürden als für Heterosexuelle, weswegen vieles eher verheimlicht wird, sodass ein Coming Out auch nicht einfach ist. Daraus resultieren für die Charaktere verschiedene Konflikte und Situationen. Ich denke, dass es viele Elemente gibt, die Geschichten aufgrund solcher Dinge vielfältiger machen können. Natürlich gibt es in letzter Zeit mehr Werke mit Beziehungen zwischen männlichen Charakteren sowie einen Trend, dass die Charaktere relativ schnell im Bett landen. Durch Genres wie Omegaverse verschwindet sogar teilweise auch die Unterscheidung zu heterosexuellen Werken.

Eigentlich war aber der Hauptgrund für mich persönlich mehr als alles andere, dass ich männliche Charaktere sehen wollte, die sich gegenseitig mögen. 

Jenseits der Boys-Love-Thematik ist THE BEAST MUST DIE ist ein psychologischer, düsterer, spannender Crime-Thriller. Wie hatten Sie die Idee zu dieser Mischung aus Rache- und Liebesgeschichte mit Crime-Elementen? 

HSL: An Manwha-Genres mag ich Boys Love zwar am meisten, aber wenn es um normale Romane oder Filme geht, sind meine Lieblingsgenres Thriller und Horror. Ich wollte daher schon immer irgendwann einmal eine gute Kriminal- beziehungsweise Thrillerstory zeichnen. Ich muss schon sagen, dass es wirklich lange gedauert hat, bis dieses Ziel verwirklicht werden konnte. 

 

Wie ihr Arbeitsplatz zu Hause in Korea aussieht, vermitteln die Fotos, die uns Hyeon-sook Lee zur Verfügung gestellt hat. Immer mit dabei: ihre Katze.

Worauf haben Sie bei der Charakterausformung und den Designs von Kangmu und Kirin Lee besonders viel Wert gelegt? 

HSL: Ich habe das Aussehen der Figuren hauptsächlich an die Charaktereigenschaften angepasst. Bei Kangmu soll das Aussehen den starken Charakter übermitteln. Durch die schwarzen Haare und seine Pupillen, wo man nicht wirklich weiß, wo er hinschaut, wollte ich eine leere Dunkelheit darstellen. Bei Kirin habe ich versucht, einen Charakter zu zeichnen, der schwach zu sein scheint, aber dann wiederum auf eine Weise doch nicht einfach nur schwach ist. 

Figuren mit einer besonderen Psyche wie Kangmu zu schreiben, war sicher eine Herausforderung. Wie haben Sie dazu – und auch zu den forensischen Elementen der Serie – recherchiert? 

HSL: Wie bereits geschildert mag ich das Genre sehr und habe viele Romane und Filme in dem Bereich gelesen und geschaut. Dank dieser Basis fiel es mir nicht schwer, einen Psychopathen-Charakter wie Kangmu zu entwickeln. Natürlich benötigte ich auch Fachwissen, daher habe ich auch relevante Bücher hinzugezogen. 

Der Studentengeheimbund, der skrupellos zum Spaß über Leichen geht, ist ein starkes Bild für aus dem Ruder gelaufenen Elitismus. Was hat sie dazu bewegt, dies in ihrem Werk zu verarbeiten? 

HSL: Man hört in den Nachrichten oft etwas über das unverschämte Verhalten von Chaebol-Angehörigen der zweiten oder dritten Generation, also Sprösslingen aus südkoreanischen Familiengroßkonzernen, die einfach zu weit gehen. Solche Informationen habe ich als Grundlage genommen. Hinzukommt: Je bösartiger das Verhalten der Geheimbundsmitglieder in der Geschichte ist, desto mehr wird es zu einem Ablass für Kangmu, der sich für einen Mord entscheidet, sowie für Kirin, der zum Mittäter wird. Es verleitet die Leser dazu, sich für die Seite der Protagonisten zu entscheiden.

Haben Sie eine Lieblingsszene im ersten Band von THE BEAST MUST DIE? 

HSL: Die Szene am Anfang, in der ein Charakter von den Mitgliedern des Studentengeheimbunds gejagt wird. Die Inszenierung und Farbausdrücke sind mir hier so gelungen wie beabsichtigt. 

Während die hiesigen Leser*innen nun zunächst den folgenden Bänden von THE BEAST MUST DIE entgegenfiebern, sind sie natürlich auch schon neugierig, woran Sie aktuell arbeiten. Dürfen Sie hier vielleicht schon etwas verraten? 

HSL: Um ehrlich zu sein, wird mein nächstes Werk, das ich gerade vorbereite, meine letzte offizielle Serie sein. Mir sind viele Storys eingefallen, aber ich habe daraus eine ausgewählt, die man als richtige Romance-Story bezeichnen könnte – das wird eine Premiere für mich. Da es mein letztes Werk sein wird, habe ich beschlossen, etwas zu wählen, was ich bisher noch nicht gezeichnet habe, das erschien mir sinnvoller. Wenn ich inoffiziell noch etwas zeichnen sollte, dann möchte ich noch einmal einen Kriminalthriller zeichnen. Persönlich möchte ich Animation studieren und versuchen, einen Kurzfilm zu entwickeln. 

Haben Sie zum Schluss noch eine Grußbotschaft an Ihre deutschsprachigen Fans, die sich auf THE BEAST MUST DIE freuen?  

HSL: Vielen lieben Dank an all diejenigen, die THE BEAST MUST DIE bereits kennen und auch schon den Manhwa tatsächlich als Taschenbuch gekauft haben! Und an diejenigen, die zum ersten Mal von meinem Werk erfahren: Bitte urteilt nicht sofort nur nach Lesen des Anfangs oder aufgrund kurzer Infos wie die Story-Beschreibung über das Werk – ich würde mich freuen, wenn ihr die Geschichte noch etwas weiterlesen würdet. Egal, was ihr euch beim Lesen vorstellt, euch erwartet eine Entwicklung, die ihr absolut nicht vorhersehen werdet! 

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