Barbara Laban

Autor*in
Barbara Laban

Barbara Laban

Autor*in

Barbara Laban, Jahrgang 1969, studierte Sinologie und Japanologie in München, London und Taipei. Anschließend zog sie nach Amsterdam und arbeitete dort unter anderem als Übersetzerin und Studienleiterin an einem Zentrum für chinesische Medizin. Ihr Kinderbuchdebüt »Im Zeichen des Mondfests« wurde 2012 mit dem Goldenen Pick und ein Jahr später mit dem Goldenen Bücherpiraten ausgezeichnet. Seither erschienen drei weitere Titel von ihr im Chicken House Verlag. Barbara Laban lebt seit mehr als zehn Jahren mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in London und schreibt inzwischen auch Geschichten auf Englisch. Sie teilen sich ihr Zuhause nicht weit von der Themse mit vielen Büchern und Mia, der Katze, die es sich gern auf dem Computer-Keyboard gemütlich macht – vermutlich um das Entstehen weiterer Bücher zu sabotieren.

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Der Goldene Bücherpirat

Wie ist Ihr Manuskript entstanden?

Sienna spukte schon länger in meinem Kopf herum. Eigentlich ist sie mir vor Jahren auf einem Flug nach Shanghai begegnet. Ein nicht mehr ganz so kleines blondes Mädchen auf dem Weg nach China. Alleine mit ihrem Vater. Ich fragte mich, warum sie auf diesem Flug war und wie es ihr in China nach ihrer Ankunft wohl ergehen würde. So entstand die Idee zu meinem Manuskript. Und der Gedanke an Sienna ließ mich nicht los. Als ich mich dann 2010 daran machte endlich alles zu Papier zu bringen, schrieb sich die Geschichte fast von selbst.

Sie haben Ihr Manuskript beim "Goldenen Pick" eingereicht, einem Debüt-Schreibwettbewerb für Kinder- und Jugendbücher, – und gewonnen. Wie war das?

Als ich die "Goldene Pick"-Ausschreibung las, war ich sofort begeistert. Ein Wettbewerb, der für eine weite Altersspanne und alle Themen offen ist, bei dem neue und ungewöhnliche Ideen willkommen sind, erschien mir chancenreicher, als mein Manuskript auf den turmhohen Stapeln unverlangt eingesandter Manuskripte verschiedener Verlage landen zu lassen. Als ich dann erfuhr, dass IM ZEICHEN DES MONDFESTS auf der Shortlist steht, konnte ich es kaum fassen. Ein überwältigendes Gefühl! Ich wollte es erst glauben, als am Montag mein Name tatsächlich auf der Chicken House-Webseite stand. Dann kam ein Reporter von der F.A.Z., um ein Videoporträt zu drehen. Einige Wochen später klingelte bei mir das Telefon. Als ich hörte: „Sie haben gewonnen“, versagte meine Stimme. Die Geschichte, die im Flugzeug begann, würde gedruckt werden und Sienna bei einem Verlag ein Zuhause finden! An diesem Tag war übrigens Vollmond. Und der spielt auch in meinem Buch eine wichtige Rolle.

Was verbinden Sie mit China?

Ich war zwanzig, als ich das erste Mal nach China reiste. Also einige Jahre älter als Sienna zu dem Zeitpunkt, an dem sie ihren Flug nach Shanghai antritt. Trotzdem fühlte ich mich über-wältigt vom Lärm, den Menschenmassen, den fremden Gerüchen, dem Verkehrschaos. Fremdes erscheint uns ja immer toll und interessant, gleichzeitig sind wir verunsichert, weil wir nicht wissen, wie wir uns in der neuen Umgebung verhalten sollen. In China stolpert man ständig über Gegensätze. Ein uralter Tempel am Rande einer Provinz-stadt, der inzwischen völlig eingekesselt ist von Wohnungen und Industrieanlagen. Vielleicht fasziniert mich das am meisten an China: die Vermischung aus modernem Leben und alter Tradition. Und dass das niemandem widersprüchlich erscheint. Deshalb kann ich mir keinen besseren Ort für eine Abenteuergeschichte vorstellen.

Sind die unsichtbaren Tiere, die in Ihrer Geschichte eine wichtige Rolle spielen, Teil der chinesischen Tradition/Kultur oder reine Fiktion?

Ich denke, dass Kinder auf der ganzen Welt für eine Weile von unsichtbaren Freunden begleitet werden. Mir war schnell klar, dass der Hund Rufus Sienna beistehen würde. Dann habe ich mir Gedanken gemacht, welche Tiere sich chinesische Kinder aussuchen könnten und bei Freunden nachgefragt. Hund und Katze sind dort natürlich weniger verbreitet. Drachen dagegen sind Glücksbringer. Hasen werden mit Heilkraft in Verbindung gebracht. Mir gefällt die Tatsache, dass die Kinder im Westen und in China zwar unterschiedliche Begleiter wählen, diese aber trotzdem die gleiche Funktion haben: Sie vermitteln Schutz und Geborgenheit und sind uns immer treu – wenn wir sie lassen.